Bräuche2

 

 

Den Auftakt bildet der Polterabend, er ist uns schon aus alttestamentarischer Zeit überliefert. Böse Geister sollen mit viel Geklapper und Geklirr vertrieben werden. So kommen zum Polterabend heute alle Freunde, Bekannte und Nachbarn zum Elternhaus der Braut, um dort tüchtig zu feiern, zu tanzen, zu trinken und vor allem viel Lärm zu machen, indem altes Geschirr vors Haus geworfen wird um die Geister zu vertreiben - außerdem Scherben bringen Glück. Das Brautpaar muss die Scherben dann gemeinsam zusammenfegen, das verspricht künftigen Ehefrieden. Zum Polterabend wird übrigens nicht eingeladen - man gibt nur den Termin bekannt und jeder, der sich angesprochen fühlt, kommt dann einfach. Oft wird heute der Polterabend eine Woche vor dem Hochzeitstag abgehalten.

Die Brautjungfern sind heute eher ein schmückendes Element. Vor allem wenn sie die gleichen Kleider tragen macht sich das auch bei den Hochzeit Fotos sehr schön. In den USA ist es durchaus noch üblich das die vier besten Freundinnen der Braut als „bridemaids“ mit prunkvollen Kleidern erscheinen, um der Trauung und der Feier einer festliche Note zu verleihen. Die Sitte stammt aus der höfischen Kultur des Mittelalters. Kinder, die die Schleppe tragen und Blumen streuen beleben nicht nur die Feier, auch sie sind immer eine tolle Auflockerung auf allen Fotos. Wenn der Schleier das Gesicht verhüllt, wird nach dem Ja-Wort und dem Tausch der Ringe gelüftet, damit das Brautpaar sich küssen kann. Der Schleier gilt als Symbol der Reinheit der Braut, er sollte aber auch vor bösen Geistern schützen.

Aus Luxemburg kommt der Brauch, dass Kinder vor dem Kirchenportal, wenn die Hochzeitsgesellschaft nach der Trauung herauskommt, " das Bändchen halten ". Es wird ein Band gespannt, dass erst gesenkt wird, wenn der Bräutigam genügend Geld gestiftet hat.

Aus England kommt der Brauch des Reisstreuens. Wenn das Brautpaar aus der Kirche kommt werden als Symbol der Fruchtbarkeit Reiskörner über das Brautpaar geworfen. In den USA wird der Wagen des Brautpaares mit einem Kranz von Orangenblüten geschmückt. Nach der Trauung stehen das Brautpaar und die beiden Elternpaare im Vorraum der Kirche, um von den vorbeiziehenden Hochzeitgästen Küsse entgegenzunehmen. Dabei wird über das Brautpaar Konfetti gestreut. Übrig ist es auch, an den Wagen des Brautpaares erst nach der Trauung der Blechbüchsen und Dosen zu hängen.

In ländlichen Gebieten Süddeutschlands sägen  Braut und Bräutigam gemeinsam einen Baumstamm durch - als Zeichen für zukünftiges, gemeinsames Handeln. Die gleiche Symbolik liegt übrigens auch dem gemeinsamen Anschneiden der Hochzeitstorte zu Grunde.

Eine altdeutsche Tradition ist es, das zu Mitternacht der Schleier der Braut abgetanzt wird. Sie bekommt dann die Augen verbunden und aller nicht verheirateten Frauen tanzen um die Braut herum. Die Braut muss dann versuchen eine der ‚Jungfrauen’ zu ergreifen und ihr den Schleier aufzusetzen. Auch wie bei der Tradition des Brautstraußwerfens  heißt es, dass das Mädchen, das den Schleier ergattert hat, als Nächste vor den Traualtar treten wird.

Das Entführen der Braut war in früheren Zeiten überhaupt kein Spaß, sondern bitterer Ernst. In Gesellschaften, mit vielen Junggesellen wurde die Braut schon bei der Hochzeitszeremonie entführt. Hierher kommt auch die Funktion des Brautführers, der die Aufgabe übernahm, die Braut während der Feierlichkeiten zu beschützen. Heute wird einfach mit der Braut ins nächste Gasthaus gezogen, wo der Bräutigam seine Auserwählte durch bezahlen der Zeche wieder auslösen kann. Der Spaß sollte nur nicht zu lange dauern.

Der Brauch, die Braut über die Türschwelle zu tragen, geht auf einen altgermanischen Ursprungs zurück. Die Braut wurde über die Schwelle der neuen Wohnung getragen, um die Geister im Hause zu täuschen und zu verwirren. Die Kellergeister können - so der alte Glaube - den Spuren der Braut nicht ins Haus folgen. Das Tragen über die Schwelle ist heute ein schöner Brauch geworden, der einfach als romantischer Abschluss des Hochzeitstages dazugehört.                                                                                  

                            ... something old, something new, something borrowed and something blue... diese Tradition stammt aus England, die Bräute sollen etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues tragen. So kann etwas Altes zum Beispiel ein Teil der Brautausstattung oder ein Schmuckstück sein, etwas Neues, das gerade gekaufte Brautkleid oder die Handschuhe, etwas Geliehenes beispielsweise von einer Freundin geliehene Ohrringe und als etwas Blaues wird meistens das Strumpfband genommen. Das Alter und das Neue symbolisieren das alte Leben als ledige und das neue Leben als verheiratete Frau. Das geliehene steht für Freundschaft und das blaue für ewige Treue.

 

                              

 

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